Pflanzliche und tierische Einwanderer
Pflanzliche Einwanderer = Neophyten
Neophyten sind Pflanzen, die bewusst oder unbewusst von Menschen in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie von Natur aus nicht vorkamen.
Die meisten dieser Pflanzen sind bewusst eingeführt worden wie z.B. die Kartoffel, die Tomate oder das Drüsiges Springkraut, deutlich weniger Pflanzen kamen unbewusst zu uns, etwa durch verunreinigtes Saatgut.
Diese sogenannten invasiven Arten finden nährstoffreiche Böden vor oder haben oftmals keine Fressfeinde, die sie dezimieren. Deshalb breiten sie sich rasch aus.
Problematisch dabei ist, dass sie andere Arten verdrängen, schützenswerte Lebensräume gefährden oder als Unkräuter wirtschaftliche Schäden oder schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen können! Hier sind insbesondere die Ambrosia und der Riesen-Bärenklau genannt.
Die aus Nordamerika eingeschleppte Ambrosia artemisiifolia hat sich in den vergangenen Jahren auch in Bayern rasant verbreitet.
Das Beifußblättrige Traubenkraut, auch Hohe Ambrosie und Beifuß-Ambrosie genannt, besitzt das weltweit stärkste Pollenallergen. Man findet sie mittlerweile an vielen Weges- und Straßenrändern und auf Brachgeländen. Aber auch in den Privatgärten ist die unscheinbare Ambrosia auf dem Vormarsch. Das ist auch kein Wunder, bedenkt man, dass die einjährige Ambrosia bis zu 6000 Samenkörner produziert, die bis zu 40 Jahre lang keimfähig sind. Ihre aggressiven Pollen können vom Wind hunderte von Kilometern transportiert werden.
Die unter anderem durch verunreinigtes Vogelfutter eingeschleppte Pflanze kann Heuschnupfen, Jucken, tränende Augen und Atembeschwerden bis hin zu Asthma auslösen. Allergische Reaktionen treten bei den betroffenen Personen nur während der Blütezeit der Ambrosia auf, die von Mitte Juli bis Anfang Oktober dauern kann.
Falls Sie eine Pflanze finden, so melden Sie diese bitte bei der Stadt Dorfen, Umweltamt, Frau Herbst, Tel. 08081/411-56 oder bei der Unteren Naturschutzbehörde, Landratsamt Erding.
Weitere Infos und Links:
Aktionsprogramm Ambrosiabekämpfung in Bayern
Ambrosia - Krankheitsbild, Häufigkeit, Auslöser, diagnostische Maßnahmen
Der Kontakt mit den Blättern des Riesen-Bärklaus kann dazu führen, dass die Lichtschutzfunktion der Haut derart verändert wird, dass es bei Sonneneinstrahlung zu schweren Verbrennungen kommen kann.
Weiter Informationen zum Thema Neophyten finden Sie auf der Internetseite des Bayerischen Landesamt für Umwelt
Die dekorative rosafarbene, bis zu 2,5 Meter große einjährige Pflanze
schleudert explosionsartig ihre Samen über eine Entfernung von bis zu sieben
Metern. Sie zählt lt. internt. Experten zu den 100 invasivsten,
nichtheimischen Arten Europas.
Weitere Informationen:
https://www.lfl.bayern.de/ips/unkraut/u_steckbriefe/053980/index.php
Tierische Einwanderer = Neozoen
Wie bei den Neophyten werden, hauptsächlich aufgrund des weltweiten Güterverkehrs, vormals fremde Tierarten bei uns eingeschleppt.
Hier sind einige Beispiele genannt, die bei uns inzwischen schon häufig vorkommen:
Er stammt aus Japan und China und wurde bei uns zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt. Da er ca. ein bis zwei Vermehrungszyklen mehr pro Jahr als die einheimischen Marienkäfer aufweist und ungefähr das Fünffache an Blattläusen frisst, verdrängt er die heimische Art.
Infoseite zum Asiatischen Marienkäfer:
Dieser Käfer wird vorwiegend mit ungenügend hitzebehandeltem Verpackungsholz eingeschleppt. Die Eier des Käfers kann er nur in lebendem Holz ablegen, die Entwicklung kann jedoch in Holzlatten abgeschlossen werden.
Das Vorkommen dieses Schädlings ist meldepflichtig.
Ahorn, Weiden, Birken und Rosskastanien gehören zu den beliebtesten Wirtsbaumarten.
Infoseite zum Asiatischen Laubholzbockkäfer:
Der Buchsbaumzünsler, der aus dem Süd-Ost-Asiatischen Raum kommt, schädigt die eigentlich robuste Pflanze bis zur vollständigen Zerstörung.
Infoseite zum Buchsbaumzünsler:
https://www.lfl.bayern.de/ips/kleingarten/050465/index.php
Zur Entsorgung:
Die Eigenkompostierung im privaten Garten ist nicht dazu geeignet, den Schädling abzutöten. Bei der Kompostierung im eigenen Garten werden die notwendigen Temperaturen nicht erreicht. Somit ist eine Verbreitung des Schädlings bei Eigenkompostierung von befallenem Pflanzenmaterial nicht ausgeschlossen.
Die befallenen Buchsbäume können jedoch über die Grüngutcontainer am jeweiligen Recyclinghof entsorgt werden. Bei der großtechnischen, gütegesicherten Kompostierung ist ein Überleben der Raupen und aller weiteren Entwicklungsstadien über den Kompostiervorgang hinaus ausgeschlossen, da während der Heißrotte in der Kompostmiete hohe Temperaturen erreicht werden.
Für Rückfragen zur Entsorgung und Bekämpfung steht das Landratsamt Erding gerne unter 08122/58-1317 (Abfallwirtschaft) als auch /58-1253 (Gartenbau und Landschaftspflege) zur Verfügung.
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